Am 16.11.2025 fand um 11.30 Uhr die Gedenkstunde zum Volkstrauertag am Mahnmal hinter der Tiefburg statt.

Nach dem musikalischen Eingangsstück durch den Orchesterverein Handschuhsheim begrüßte Gerhard Genthner die Anwesenden. Im weiteren Programm folgte die Ansprache von Pfarrer Dr. Gunnar Garleff, der an die Friedensbereitschaft der Gesellschaft appellierte, die schon durch eine bewusste und behutsame Sprachverwendung im politischen Diskurs Ausdruck finden müsse. Auch der durch das Thema Wehrdienst wieder in den Blick gerückte Pazifismus müsse angesichts der Weltlage neu bedacht werden.

Zu den Klängen des Orchestervereins wurden zum Gedenken an die Opfer aller, auch der heutigen, Kriege zwei Kränze niedergelegt: Der Kranz der Handschuhsheimer Vereine durch die Vorsitzenden des Stadtteilvereins Gerhard Genthner und Jürgen Grieser, der Kranz der Stadt Heidelberg durch Stadträtin Carmen Niebel. Die Handschuhsheimer Brauchtumsvereine ehrten die Opfer durch die Teilnahme ihrer Fahnenabordnungen.

Frau Stadträtin Niebel verlas am Ende das Totengedenken des Bundespräsidenten.
Der Text im Wortlaut:
"Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren, etwa wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten, Polizisten und anderen Einsatzkräfte, die im Einsatz für unser Land ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt."